Samstag, 14. Januar 2012

Ob ich vegan lebe?

Nein, definitiv nicht!
Warum ich dann vegane Rezepte schreibe? Weil veganes Essen die Speisekarte unglaublich erweitert und man, was das Kochen angeht, sehr viel kreativer wird.
Es gibt so viele wunderbare Zutaten - kommen sie nun aus anderen Ländern oder aus alternativen "Ernährungsbewegungen" - , sie zu entdecken lohnt sich!

Auch denke ich, dass es wichtig ist, sich darüber bewusst zu werden, was man isst; wie die Produkte gewonnen/hergestellt werden. Im Zuge dessen wird es klar, dass es sinnvoll ist, tierische Produkte als Delikatessen zu sehen und sie entsprechend seltener zu verarbeiten. Das wirkt sich im Übrigen auch positiv auf den Geldbeutel aus ;-)

Warum dann nicht ganz vegan leben? Wir wachsen in Mitteleuropa im Allgemeinen mit einem großen Anteil an tierischer Nahrung auf und sind es schlicht gewohnt. Schmecken uns deswegen Fleisch und Milchprodukte so gut? Ich weiß es nicht. Aber ich persönlich möchte darauf nicht völlig verzichten.
Außerdem sehe ich es als wichtig an, die Produzenten von Milchprodukten und Fleisch zu unterstützen, die nicht auf Massentierhaltung, Antibiotika, Quantität statt Qualität etc. setzen. Die Billigprodukte finden sowieso Unterstützung durch alle, die sich keine Gedanken machen und nur auf ihren Geldbeutel achten (müssen).
Wenn man bedenkt, dass mittlerweile 60% der landwirtschaftlichen Fläche unserer Erde für die Fleischproduktion verbraucht werden, aber nur eine Minderheit der Menschen weltweit regelmäßig Fleisch isst, wird schnell klar, dass die gesamte Weltbevölkerung nur ausreichend ernährt werden kann, wenn der Fleischkonsum jedes Einzelnen zurückgefahren wird. Und: diese 60% beziehen sich meines Wissens nach wirklich nur auf die Fleischproduktion, die Milch- und Eierproduktion ist dabei noch nicht berücksichtigt.

Last but not least spielt natürlich auch der Gedanke an die körperliche Gesundheit bei der Frage nach der Ernährung eine Rolle.
Unsere mitteleuropäische "Diät" beinhaltet normalerweise viel weißes Mehl, weißen Zucker und (tierische) Eiweiße. All das wird, wie ich gelesen habe, sauer verstoffwechselt und kann den Organismus übersäuern, wenn nicht ausreichend Nahrungsmittel konsumiert werden, die basisch verstoffwechselt werden, namentlich Obst (scheinbar paradoxerweise saures Obst) und Gemüse. Dabei gilt die Faustregel für Fleisch:Gemüse = 1:4, um ein ausgeglichenes Verhältnis von sauren und basischen, also neutralen, Stoffwechselprodukten im Körper zu erzielen.
Der ausgeglichene Stoffwechsel soll zur Folge haben, dass viele unserer Zivilisationsbeschwerden und -krankheiten, wie Herz-Kreislauf-Probleme, Rheuma, aber auch Erkältungen oder Abgeschlagenheit kaum noch eine Chance haben.
Gut, diese Vorschläge einzuhalten hat primär nichts damit zu tun, ob man vegan, vegetarisch oder mit Fleisch lebt, doch ich denke, dass sie mit einer vegetarischen oder veganen Ernährung leichter zu erzielen sind.

Zum Glück gehöre ich nicht zu den Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen auf bestimmte Lebensmittel verzichten müssen. Ich habe die Wahl. Aber die versuche ich bewusst zu treffen.

Soweit, so gut! Dieses Thema ist wohl unerschöpflich ;-)
Aber für mich gilt: vegan ist anzustreben, vegetarisch ist Standart, Fleisch wird als Delikatesse genossen!

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